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Final Write Document | 1996-04-17 | 22.4 KB | 75 lines |
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- Nicole Mustermann
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- Musterhausen, den 28.08.1996
- Mustergasse 11
- 12345 Musterhausen
- Telefon: 0 12 34 / 5 67 89
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- Georg Musterfrau
- Fantasiestraße 1
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- 67890 Fantasiestadt
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- Liebe Oma, lieber Opa,
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- Ihr habt mir mit Eurem Zuschuß zum Reisegeld meine Ferienfahrt möglich gemacht.
- Deshalb sollt Ihr auch die ersten sein, denen ich einen Bericht von den
- Erlebnissen und Eindrücken schicke.
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- Also - in aller Frühe ging mein Zug von München ab, und ich muß beichten, daß
- ich während der ganzen Fahrt bis Würzburg im Speisewagen gesessen habe. Ich
- finde es einfach super, im Speisewagen durch die Gegend zu brausen. Ich habe
- mich bedienen lassen wie eine Fürstin, habe ausgiebig gefrühstückt, mit einer
- netten Dame geplaudert, die an meinem Tisch saß, und dann auch noch gleich zu
- Mittag gegessen. Aber fragt mich bitte nicht, was es gekostet hat!
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- Natürlich habe ich nicht versäumt, aus dem Fenster zu schauen und mir die
- wechselnden Landschaftsbilder einzuprägen. Die lieblichen Höhenzüge des
- Frankenlandes haben mich besonders begeistert. In Würzburg habe ich
- programmgemäß Station gemacht. Ich traf dort mit meiner Schulfreundin Viola
- zusammen, die in Würzburg studiert. Unser Stadtrundgang durch die malerischen
- Straßen der Stadt und die unvergleichlichen Barockgebäude haben mir viel Freude
- gemacht. Zum Schluß haben wir noch eine Flasche Bocksbeutel getrunken. Spät
- abends ging mein Zug nach Mainz. Diesen Teil der Fahrt habe ich verschlafen.
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- Von Mainz fuhr ich am nächsten Morgen mit dem eleganten Rheinschiff
- "Deutschland" bis Köln. Ihr habt diese Fahrt ja auch öfter gemacht und wißt,
- wie wunderschön es ist, stromabwärts zwischen den Weinbergen dahinzugleiten.
- Als wir am uralten Loreleifelsen vorbeifuhren, erklang aus dem Bordlautsprecher
- die Melodie "lch weiß nicht, was soll es bedeuten". So manch einer der
- Passagiere hat mitgesummt. Am liebsten ist mir der Blick auf das Siebengebirge
- mit Drachenfels und Petersberg und auf das liebliche Bad Godesberg am anderen
- Rheinufer. Als wir an Bonn, unserer Bundeshauptstadt, vorbeifuhren, spiegelten
- sich schon die abendlichen Lichter im Strom. Dennoch war das Bundeshaus zu
- erkennen, in dem unsere Bundespolitik gemacht wird.
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- Der liebe ehrwürdige Dom in Köln steht immer noch an seinem alten Platz. "Was
- soll er auch woanders?" singen die fröhlichen Rheinländer. An der Anlegebrücke
- gab es heitere Begrüßungsszenen. Sehr erfreut war ich, daß Tante Luise mich
- erwartete. Ich habe mich in ihrem hübschen Haus ausgeschlafen und will nun mit
- ihr einen Bummel durch das "heilige Köln" machen.
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- In zehn Tagen bin ich wieder zu Hause, dann erzähle ich Euch mehr über meine
- Reise.
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- Mit herzlichen Grüßen
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- Eure Nicole
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